Agathe Hartfeld

Agathe Hartfeld, Jg. 1920: „Der Hitler war noch nicht ganz dran, da haben sie meinen Vater schon weg geholt.“

Als Tochter einer kommunistisch geprägten Arbeiterfamilie wächst Agathe Hartfeld, geb. Herr in Kölns rechtsrheinischem Industrierevier auf und lernt früh, was es heißt „zu den Ärmsten zu gehören“. Die große Arbeitslosigkeit ab 1928 hat sie ebenso in guter Erinnerung, wie die politischen Unruhen mit dem Aufkommen der NSDAP. Ihr Vater Robert Herr ist von 1933-45 in Zuchthaus- und KZ-Haft und wird gezwungen als Lokführer im Angesicht des Massenmordes zu arbeiten. Währenddessen schlägt sich die Familie allein durch und macht im Krieg dieselben Erfahrungen, wie fast alle Kölner. Um die Familie durchzubringen, ergreift Agathe den ungewöhnlichen Beruf der LKW-Fahrerin und ist z.B. für die Transport-Abteilung der Kölner Fordwerke in halb Europa unterwegs. „Die Zeit war eigentlich die Schlimmste meines Lebens“ resümiert Agathe, doch sie vergisst nicht anzufügen: „aber ich hab es noch nicht einmal so empfunden.“ Die Geschichte ihrer Familie ist zugleich auch die Familiengeschichte der bedeutendsten Kölner Schauspielerin des 20. Jahrhunderts, ihrer jüngeren Schwester Trude.

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