Ludwig Sebus

Ludwig Sebus, Jg. 1925: „Mit dieser Angst lebten wir Tag für Tag.“

Die frühesten Kindheitserinnerungen sammelt Ludwig in dem Viertel rund um die Apostelkirche am Neumarkt, wo sein Vater als Kunsthandwerker einen kleinen Laden betreibt. Die ersten Aufmärsche der NSDAP wecken auch seine Neugier, doch sein Vater, bekennender Wähler der kath. Zentrumspartei, weigert sich 1933 in die NSDAP einzutreten und gerät in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Als die NS-Ideologie sich in den folgenden Jahren immer mehr ausbreitet, wagt Ludwig einen „Spagat“ und ist gleichzeitig „Pfarrjugendführer“ und Führer eines Fähnleins in der Hitlerjugend. Seine Familie lebt jetzt am Rande der Innenstadt in direkter Nachbarschaft von Kölns größter Synagoge und zum NS-Parteitagsgelände am Aachener Weiher. Spätestens mit Kriegsbeginn ist ihm klar: „Es kommt etwas Schlimmes auf uns zu, ob Du an der Front bist, oder zu Hause.“

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